Abwechslungsreiche Bodenarbeit für Jungpferde

Unsere drei besten Trainingstipps um sinnvolle Bodenarbeit für Jungpferde zu gestalten

Jungpferde sind neugierig und wollen beschäftigt werden. Es gibt viele Möglichkeiten sinnvolle Bodenarbeit in das Jungpferde – Training einfließen zu lassen Ein ewiges im „Kreis-Herum-Rennen“ ist nicht nur langweilig sondern auch schädlich für Knochen, Sehnen und Bänder, die sich alle noch im Wachstum befinden.

Das Pferd soll nicht nur körperlich sondern auch mental auf seine Karriere als Reitpferd vorbereitet werden und das mit dergleichen aufgeschlossenen und motivierten Art, die jeder Jungspund von klein auf mitbringt.Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich sinnvoll mit einem Jungpferd zu beschäftigen.

Spielerische Vorbereitung auf Tierarzt & Co.

Habt ihr schon einmal den „Kampf“ zwischen 600 kg Pferd und Mensch gesehen, wenn eine Impfung ansteht? Definitiv kein schönes Bild und völlig unnötig. Was sollte also ein junges Pferd alles lernen? Wie das Pferd Hufe geben lernt, haben wir euch ja schon in einem anderen Beitrag erklärt. Darüber hinaus sollte es sich überall anfassen lassen.

Das kann man mit der Hand üben aber auch mit anderen Gegenständen wie Gerte, Plane, Kuscheltier und was euch sonst noch so einfällt. Wichtig ist dies immer langsam zu machen und die Reaktion eurer Jungpferde bei der Bodenarbeit zu beobachten. Was sagen Euch die Ohren, die Augen, die Oberlippe? Bleibt alles so wie es ist, ist das Pferd mit einem Ohr bei Euch oder spannt es vielleicht die Oberlippe an und schiebt sie etwas vor? Lernt euer Pferd kennen: wo sind die Stellen, die es sehr gerne mag und wo sind die Stellen, die es eher als unangenehm empfindet?

Wichtig ist an den unangenehmen Stellen die Hand liegen zu lassen und erst dann wieder weg zu nehmen, wenn das Pferd in die Ruhe gekommen ist. So lernt es, dass es sich nicht entziehen kann und ihr es überall berühren könnt, ohne dass ihm etwas passiert. Wichtig ist alle Körperteile mit einzubeziehen von Ohren bis Schweif.

Vorbereitung auf Fiebermessen und Maulkontrolle

Stellt euch Situationen vor, die beim Tierarzt passieren können: Fiebermessen zum Beispiel. Dafür ist es zum Beispiel wichtig, dass das Pferd kennt, dass der Schweif angehoben wird. Viele Pferde reagieren anfangs darauf mit einer Abwehrreaktion und klemmen diesen ein. Oder ins Maul schauen: Dies kann man gut vorbereiten indem man mit der Oberlippe das Zahnfleisch massiert. Das finden die meisten Pferde wirklich lustig, weil es ihnen ein neues Körpergefühl vermittelt. Wurmkuren kann man auch wunderbar vorher üben, wenn das Pferd Apfelsaft aus einer Spritze bekommt. Wie ihr seht gibt es viele tolle Möglichkeiten euer junges Pferd auf das alltägliche Leben vorzubereiten.

Geht Dein Pferd mit Dir spazieren oder Du mit ihm?

Ein Pferd zu führen sollte genau das bedeuten, was das Wort bereits aussagt. Führen im Sinne von leiten oder anleiten sowohl körperlich als auch mental. Pferde sind feinfühliger als so manche denken. Und bereits der erste gemeinsame Schritt ist von entscheidender Bedeutung. Stell Dir einmal vor Dich nimmt jemand an die Hand, stiefelt ohne Vorankündigung los und schlurft mit hängenden Schultern vor Dir her. Hättest Du Lust dieser Person zu folgen?

Wie sieht es hiermit aus: Dich nimmt jemand an die Hand, Du spürst bereits die positive Energie, die die Person ausstrahlt, dann zeigt sie mit Finger oder Arm in die Richtung, wo es hingehen soll und läuft fröhlich und aufgerichtet los. Gleichzeitig fühlst Du die Freude und Lebenslust. Na, mit wem würdest Du mitgehen? Pferde leben im Hier und Jetzt, daher muss auch der Mensch immer präsent sein und sich vollkommen auf das Pferd einlassen. Nur dann ist eine feinfühlige, harmonische Kommunikation möglich.

Deshalb sollte man auch darauf achten, dass man ein gut sitzendes Halfter verwendet, welches sich variabel an den Pferdkopf einstellen lässt und auch gut mitwächst.

Unser Hillbury-Tipp: Vorteilhaft ist ein Halfter aus einer Leder-/Seilkombination, da dieses etwas mehr Einwirkung auf den Nasenrücken ausübt sollte dein Jungspund mal zur Seite weg springen.

Neugierde fördern

Pferdekinder sind extrem neugierig. Diesen natürlichen Trieb kann man sich zu Nutze machen und den Jungspund mit vielen neuen Dingen konfrontieren. Das fördert nicht nur den Zusammenhalt sondern es macht extrem viel Spaß! Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, Stangen und Bälle, Schaumstoffmatten und große Teddybären, Flatterbänder und Klappersack – alles was neu ist, will erforscht und entdeckt werden.

Wichtig dabei ist, deinem Pferd Zeit zu lassen und zwar solange, bis es sich dem Gegenstand selbständig annähert. Und das wird bei jungen Pferden, die noch nie etwas Schlechtes erlebt haben auf jeden Fall passieren – die Neugierde siegt einfach irgendwann. Sobald Dein Vierbeiner den Gegenstand zum ersten Mal mit der Nase berührt hat, lobst du ihn überschwänglich.

So lernt er, dass man vor neuen Dingen keine Angst haben muss. Du bist ja auch bei ihm und beschützt ihn. Diese Art und Weise des Trainings kann man dann wunderbar im Gelände übernehmen. Gelbe Briefkästen die gruselig aussehen? Kein Problem! Hingehen, Zeit lassen, mit der Nase berühren und schon wird jeder Ausflug zu einem echten (und entspannten) Abenteuer.

Blog-Beitrag von Lara van Oost

 
{ 0 comments… add one }

Leave a Comment

Nächster Pferde-Artikel >>

Vorheriger Pferde-Artikel >>