Halsring und Halsringlonge: Bringe dein Training und deine Beziehung zum Pferd aufs nächste Level!

Wenn du die Trainingseinheiten mit deinem Pferd noch feiner gestalten und eure Kommunikation weiter verbessern willst, dann kannst du über einen Halsring oder eine Halsringlonge nachdenken. Beide eröffnen euch eine Vielfalt an Möglichkeiten: der Halsring beim Reiten ohne Zäumung oder unterstützend als Balancezügel sowie bei der Freiarbeit, die Halsringlonge als Brücke von feiner Boden- oder Handarbeit zur Freiarbeit.

Der perfekte Halsring aus Leder und Tauwerkseil

Ein Halsring von Hillbury vereint Funktion und Optik. Er besteht aus hochwertigem, rundgeflochtenem Tauwerkseil und feinen, pflanzlich gegerbten Lederelementen.

Durch seine Machart liegt der Halsring gut in der Hand, ist abriebfest und wasserabweisend, so dass es sich auch bei Nässe nicht vollsaut. Seine glatte Oberfläche verhindert Fellbruch. Über das verschiebbare Lederelement kannst du den Halsring in der Länge individuell an den Hals deines Pferdes anpassen – er kommt in zwei Größen. Zur schicken Optik in geschmackvollen Farbkombinationen passen die beiden Ledermanschetten an den Seilenden perfekt.

Bei Bedarf kannst du in den integrierten Ring aus rostfreiem Edelstahl eine Longe oder einen Führstrick einhaken. Oder du nutzt unsere Halsringlonge, eine praktische Kombination aus Halsring und Longe der gleichen Machart und Qualität. Die Freiarbeitslonge ist sechs Meter lang und ihr Seildurchmesser beträgt 8 Millimeter: die ideale Kombination aus geringem Eigengewicht und Griffigkeit. Du kannst die Halsringlonge mit einem Knoten und dem integrierten Ring individuell einstellen. Das Ende der Halsringlonge ist mit einem Lederende für treibende Hilfen ausgestattet.

Das nachgiebige Seil unserer Halsringe und Halsringlongen passt sich dem Hals deines Pferdes an – anders als starre Halsringe springt es nicht weg und gewährleistet so einen feinen und konstanten Kontakt. So kannst du optimal mit Impulsen einwirken.

Die Voraussetzungen für das Halsringreiten

Auch, wenn das Reiten mit Halsring dich zu einem besseren Reiter machen wird, sollten ein paar Voraussetzungen dafür erfüllt sein:

• Du brauchst einen zügelunabhängigen Sitz und solltest mit korrekten Gewichts- und Schenkelhilfen reiten können.
• Dein Pferd braucht einen gewissen Ausbildungsstand: Du solltest es ohne Zügel nur über Sitz und gegebenenfalls Stimme anhalten können.
• Außerdem brauchst du eine sichere Umgebung, eine Reithalle, Roundpen oder einen Reitplatz.

Der Sitz des Halsrings am Pferdehals

Der Halsring sitzt kurz vor dem Widerrist. Dein Pferd spürt die Einwirkung als Druck auf dem unteren Halsansatz oder seitlich am Hals.

Die Hilfe für das Reiten mit Halsring

Schenkel- und Gewichtshilfen bleiben die gleichen wie beim Reiten mit Zaumzeug und Zügeln, aber die Zügelhilfen verändern sich natürlich, denn der Zügel ist jetzt dein Halsring. Du führst ihn nur mit einer Hand und greifst bei Bedarf um.

Du lenkst, indem du den Halsring seitlich an den Hals anlegst – das Pferd weicht also wie auf einen Zügel am Hals. Natürlich gibst du auch die entsprechenden Gewichts- bzw. Schenkelhilfen.

Wenn du anhalten willst, kannst du deine gewohnten Hilfen und einen kurzen Impuls auf den Halsring geben. Du kannst deinem Pferd aber auch beibringen anzuhalten, indem du die Beine in Richtung Schultern einsetzt, um das Vorwärts zu begrenzen.

Die Hilfen am Halsring gibst du stets als feine Impulse. Achte darauf, dass du nicht ins Ziehen kommst und dass der Halsring nicht zu weit hoch in Richtung Kehle rutscht. Je höher der Halsring am Hals sitzt, desto schärfer wird seine Einwirkung.

Fortgeschrittene Reiter können mit dem Halsring nach oben hinten parieren, um mehr Aufrichtung zu erhalten oder ihr Pferd mit dem Halsring mehr zu setzen.

Der Einstieg ins Halsringreiten

Zunächst nutzt du den Halsring als zusätzliche Ausrüstung zu eurer Trense oder eurem gebisslosen Zaum, den ihr sonst auch nutzt.

Es ist sinnvoll zu überprüfen, ob dein Pferd mit Halsring deine Hilfen noch versteht: Lasse als Test die Hinterhand übertreten und die Vorhand weichen. Frage auch das Anhalten und das Rückwärtsrichten ab. Danach geht es ans Lenken und an Wendungen.

Wichtig ist, dass du deine Hilfen immer aus dem gesamten Körper heraus gibst, so dass dein Pferd dich klar verstehen kann: Nutze also deinen Fokus, schaue, wo du hinreiten willst und richte deinen Körper im Drehsitz dorthin aus. Damit sitzt du automatisch so, dass ein Bein dein Pferd begrenzt und das andere ihm den Weg freimacht. Nun kannst du bei Bedarf über das Anlegen bzw. Zupfen des Halsrings eine weitere Hilfe geben.

Du kannst dir auch Hütchen oder Stangen zu Hilfe nehmen. Reite zum Beispiel einen Slalom in gleichmäßigem Tempo um Hütchen, übe das Anhalten zwischen zwei oder sogar über einer Stange oder nutze sie als Begrenzung für ein Schenkelweichen.

Wechsele erst in höhere Gangarten, wenn diese Grundlagen funktionieren. Dann, wenn du dich sicher fühlst, kannst du die Zäumung abnehmen und nur mit Halsring reiten.

Warum solltest du mit dem Halsring reiten?

Reiten mit dem Halsring macht nicht nur Spaß, sondern hat konkrete Vorteile:

• Du gewinnst Bewusstheit über deine Hilfen und ihre Präzision und kannst sie verbessern
• Du lernst, ob du wirklich zügelunabhängig reitest
• Du verbesserst dein Körpergefühl
• Du schulst deinen Sitz und findest ein besseres Gleichgewicht
• Du verbesserst deine Aufmerksamkeit, was dir hilft besser auf dein Pferd einzugehen
• Du gewinnst Vertrauen in dich und in dein Pferd
• Du störst dein Pferd nicht am Kopf
• Du kannst erkennen, wie gut dein Pferd an den Hilfen steht und wie real die Selbsthaltung ist
• Es fügt dem Training eine abwechslungsreiche Variante hinzu
• Du merkst sofort, wenn du zu handlastig oder mit zu viel Kraft reitest und kannst das korrigieren

Der Halsring als Balancezügel

Du kannst unseren Halsring auch als Balancezügel einsetzen. Dafür legst du ihn zusätzlich zu eurem normalen Zaum samt Zügeln deinem Pferd um den Hals. Der Halsring ist also eine Ergänzung zu den normalen Zügelhilfen – du nimmst ihn impulsartig an und gibst sofort wieder nach.

Der Balancezügel wirkt auf die Brust und den unteren Halsansatz. Er schult und verbessert das Gleichgewicht des Pferdes:

• Er entspannt die untere Halsmuskulatur und verlängert die Oberlinie
• Er unterstützt dein Pferd, mehr Last auf die Hinterhand zu nehmen und leicht auf der Vorhand zu werden
• Er fördert Selbsthaltung und Versammlung
• Er hebt den Widerrist und hilft, den Rücken aufzuwölben

Damit ist der Balancezügel etwas für alle Pferde – die weiter ausgebildeten können noch feiner werden und junge oder vorhandlastige lernen, ihren Körper besser einzusetzen.

Boden- und Freiarbeit mit Halsring und Halsringlonge

Halsringlonge und Halsring schlagen im Training die Brücke zur Freiarbeit: Mit der Halsringlonge kannst du eine feine Verbindung zu deinem Pferd halten. Statt Kappzaum bzw. Halfter und Seil setzt du nun die Halsringlonge bei der Bodenarbeit ein.

Frage alle Lektionen ab, die ihr sonst auch absolviert und schaue, wie fein eure Kommunikation ist. Das kann zum Beispiel Gymnastik in Form von Seitengängen wie Schulterherein oder Kruppeherein sein – hier besteht die Herausforderung darin, Stellung und Biegung zu erhalten, ohne den Kopf des Pferdes über den Kappzaum zu positionieren. Gelingt euch das? So kannst du deine Hilfengebung immer wieder überprüfen. Oder du lässt dein Pferd auf einer Volte um dich herumgehen, machst Richtungs- und Tempowechsel immer mit dem Ziel, das unterstützende Seil der Halsringlonge nicht zu benötigen.

Auch spielerische Übungen wie ein Seitwärts über eine Stange oder rückwärts durch ein Stangen L sind mit Halsringlonge möglich. Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wenn du in all diesen Übungen und Lektionen keinen Zug mehr auf dem Seil benötigst, ist es Zeit den nächsten Schritt zu gehen und die Halsringlonge gegen den Halsring zu tauschen. Dann seid ihr bei der echten Freiarbeit angekommen.

 

Blog-Beitrag von Nadja Müller